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Eine Nacht im tief Dunkeln
Eine Nacht im Dorf
Eine Nacht in Stille
Hin und wieder kräht müde ein Hahn
Ein anderer in der Ferne antwortet genauso müde
Liege lange wach
Der Abend schwingt in mir
& irgendwann schlafe auch ich im herrlich eisigen „Großmutters Schlafzimmer“ im breiten und endlich auch wohltuend harten Bett ein.
Zu zweit.
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Eine Stunde stehen wir nach einem schmackhaften GemüseRührEiFrühstück und Lavash mit Aprikosenmarmelade & Pflaumenmus direkt aus dem Garten, am Straßenrand
Ich mit ‘nem Blatt Papier in der Hand
Nach Goris wollen wir
Nach Goris in hellblau
Ein mitteljunger Mann hält an.
Lächelt.
Für 40 km von knapp 200 wird er uns mitnehmen in den Süden
Der Ararat begleitet uns heute gut sichtbar
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Ob wohl tatsächlich die Arche Noah dort aufgelaufen ist???
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Im Auto ist es warm.
Herbstsonne.
13 Grad.
Die Nächte nah an der Gefriergrenze.
Was bin ich froh auch hier in Armenien im Rhythmus des Herbstes zu sein …
Manchmal huscht mein Sein hinein in den gestrigen Abend
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noch ohne Worte halte ich ihn in mir so behutsam wie eine kleine Taube …
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Ein plötzlicher Stop an einem der kleinen Lädchen entlang der Straße
Vakim springt aus dem Auto.
Bedeutet uns zu warten.
Kommt zurück mit Schafskäse
gefüllten Blätterteigtaschen. Für jeden eine Flasche Tomatensaft. 100%
Lächelt warm
Weiterrollen
Endlich hinein in die Berge.
Durch die Berge.
Ihre Kargheit.
Ihr Rausein.
Endlich.
Nur schauen …
(mein Herz in einer so weiten Zärtlichkeit)
und Tomatensaft trinken im Sonnenschein
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Eine Stunde später und 40 km weiter stehen wir wieder am Straßenrand
Ich mit ‘nem Blatt Papier in der Hand
Nach Goris wollen wir
Ein Mann mit ‘nem Ford Transit hält an.
Prüfender Blick.
Warme Augen die ernst lächeln.
Er wird uns mitnehmen in den Süden
Nach Goris in hellblau
Und wenn wir möchten sogar nach Kapan. In den Iran fährt er. Der Kofferraum voll mit Handelsware.
Musik im Auto
Die massiven Hände klopfen den Takt auf dem Oberschenkel
Im Sonnenschein des Nachmittags auf der einzigen Straße Richtung Süden durch die Berge rollen
Die einzige Straße in den Iran.
Die einzige Straße nach Bergkarabach, das es nicht mehr gibt… und das so wie der Völkermord wie ein schweigender dunkler Abgrund unter allen Gesprächen liegt.
Endlich nun sitze ich also im Bus.
* Schön langsam … (zumindest den langen Pass hinauf 😉) und irgendwann, rausgesetzt an der Straße und die letzten 10 km mit ‘nem Einheimischen fahrend, sind wir da
19:43
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GORIS in hellblau
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