Ich komme wieder

 

 

Ende Januar (2021) war die erste Frau hier bei mir zuhause.

Ihre Anfrage kam schon, bevor das Angebot auf der Webseite stand.

Wie sehr mich das freute, kannst du dir sicher vorstellen. 

 

Und diese Erste berührt mich neben dem ersten Mal besonders, weil sie einer Berufung gefolgt ist, der ich, hätte die DDR weiter existiert, ebenfalls gefolgt wäre.

Sie ist Hebamme – sie begleitet Frauen bei Hausgeburten. 

Welch ein Segen.

G e m e i n s a m   mit     8  a n d e r e n    mutig-entschlossenen und berufenen Frauen    l e i t e t    sie ein Geburtshaus. 

Hätte es die DDR weiter gegeben, wäre auch ich Hebamme geworden.

Gott, was war ich damals glücklich, eine der zwei Lehrstellen im Bezirkskrankenhaus Cottbus erhalten zu haben.

Ich hatte mehrere Ferienmädchenwochen im Kreissaal und auf der RoomingIn-Station verbracht und dann war klar, 

ich will Hebamme werden.

Doch die Wende wandelte alles.

Die Ausbildungsschule in Leipzig wurde geschlossen. Es war absehbar, dass die Geburten stark zurück gehen würden, und das es erst einmal keine neuen Hebammen brauchen würde.

Da stand ich nun da.

Und machte mit `nem recht guten Notendurchschnitt widerwillig und ohne Perspektive das Abitur. Auch das war plötzlich möglich. Denn zuvor hätten meine Noten nicht ausgereicht, um zur Erweiterten Oberschule EOS zugelassen zu werden.

Danach war ich erstmal ziemlich entmutigt vom Lernen.

Also doch eine Ausbildung. In einer Arztpraxis für Physikalische Medizin, Naturheilverfahren und Akupunktur. Der Arzt hatte mich als seine Patientin angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, bei ihm ausgebildet zu werden. Ich sagte sofort ja.  

Studiert habe ich dann 7 Jahre später. 

 

 

Und nun, nun war sie hier.

Elisabeth. 

Elisabeth, deren ganzes Wesen das einer Hebamme ist, so wie ich sie mir vorstelle.

 * * *   S c h w e l l e n h ü t e r i n   * * *  

Klar, ruhig, zurückhaltend, Raum öffnend, wenig sagend und zugleich so ausdrucksstark und wie ein warmer, stiller Sommerregen.

Und wenn es darauf ankommt, wird mit entschlossenen Armen und sanften Händen kraftvoll zugepackt.

Es war wie Tanzen …

 

Ich bin so dankbar für das Vertrauen, dass jede einzelne Frau mir schenkt!

Immer wieder neu. 

 

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Liebe Kati,

in Deinem bis ins kleinste Detail so liebevoll eingerichteten
Frauenzimmer durfte ich wunderschöne Frauenzeit-Tage bei und mit Dir
verbringen. Das Zimmer umhüllt, gibt Geborgenheit, ermöglicht tiefe 
Auszeit und  Ruhe. Das gemeinsame Kochen und Essen hat mich nicht nur
körperlich wohlig genährt und inspiriert. Die Spaziergänge waren
herrlich, erholsam, bewegend. Die Yogastunden extra für mich wohltuend
und erkenntnisreich.

Ich bin sehr dankbar für diese so wertvolle, gemeinsame, umarmte Zeit des Spürens,
Erlebens und Ausruhens.

Ich komme wieder.

 

Elisabeth Oernek . Erlangen 

 

 

 

Danke Elisabeth, dass ich auch die einleitenden Worte so offen schreiben darf.