Ich darf mich in kleinen Schritten entwickeln

 

Jede Frau die ich begleite, ist auf ihrem ganz eigenen universellen Weg. In ihrem ganz eigenen Ausdruck. In ihrer Einmaligkeit. 

Ich bin dankbar für jede Frau die mir gestattet, ihre Rückmeldung zu veröffentlichen. 

 

 

Seit reichlich 4 Jahren unterrichtest du mich im Iyengar-Yoga. 

Schon so lange und es fühlt sich immer sehr vertraut an, wenn du zur Tür reinkommst, meist am Dienstagmorgen.

Wie es dazu kam, will ich berichten, denn ist es ein sehr entscheidender Schritt für mich gewesen.  Ich habe in meinem ersten Vipassana-Retreat 2014/15 dein Essen genossen und dein Dasein im Hintergrund. Es war so wohltuend und so still.  Erst am Ende der Zeit hast du im Abschlusskreis gesprochen. Als ich deine Wort höre, spürte ich, dass du eine Frau bist, die für mich irgendwie wegweisend sein könnte. Dann habe ich mich ziemlich schnell zu einer Fastenzeit mit dir entschlossen, eine Woche auf Gut Bliesdorf Anfang 2015. Leider warst du nicht da, Adriaan hat dich vertreten, ich war sehr enttäuscht. Es gab in dieser Zeit ein Telefonat mit dir, du hast mir die Situation erklärt und das hat mich versöhnlich gestimmt. Dann habe ich im Sept. 2015 die Jahresgruppe in Velbert begonnen mit dem Wissen, dass du auch dabei sein wirst. Da meine eigene Yogapraxis  unbefriedigend war,  kam mir der Wunsch mit dir Yoga zu üben, denn ich spürte, dass könnte mich weiterbringen. Ich fasste all meinen Mut zusammen und fragte dich, ob du dir vorstellen könntest mir Yoga-Unterricht zu geben. Du hast nicht sofort ja gesagt, wolltest erst drüber nachdenken, du hattest noch keine Einzelschüler gehabt bisher, so musste ich warten. Dann hast du dich recht bald dafür entschieden, dass wir es wagen.

Im März 2016 begannen wir mit wöchentlichem Yoga Üben.

Ich war am Anfang zu kraftlos, um einfach nur gerade zu stehen oder die Zehen zu spreizen und die Beine anzuspannen. Es war für mich eine Herausforderung, ich fühlte mich wie eine totale Yoga-Anfängerin.  Ich hatte schon viele Jahre einen anderen Yogastil geübt. Ich blieb damit aber stecken, konnte mich nicht mehr weiterentwickeln, fühlte, dass meine Yogapraxis sehr ungenau war. Das was mir anfangs gut getan hat, reichte nicht mehr, ich wollte mehr Genauigkeit. Was Neues lernen schön und gut und gerne, aber mich dann fühlen wie „ich kann das Einfachste nicht wie einfach nur Stehen“ war sehr unangenehm, es war Scham da. Es war schön wie du mir mit deiner liebevollen und verständnisvollen Art gezeigt hast, das es ok ist, wie es ist. Du hast einfach weiter mit mir geübt, mich so angenommen mit allem was gerade war.

In diesen Anfängen unseres Übens, wollte ich innerlich häufig die Flucht ergreifen. Doch dein Wesen, deine einfühlsame und annehmende Art hat mir die Kraft gegeben, dran zu bleiben. Ich war erstaunt über mich, dass ich an etwas was auch anstrengend ist, sich so unerreichbar anfühlt, dran bleibe und regelmäßig übe. Denn es wirkte. Ich durfte mich in ganz kleinen Schritten mit viel Zeit für alles entwickeln, immer mehr meinen Körper spüren, Zugriff auf kleinste Bewegungen bekommen, ja auch oftmals innerlich Stolz/Glück/Zufriedenheit spüren dabei, dass Veränderung geschieht. Du hattest sehr sehr viel Geduld mit mir, immer wieder kleinste Bewegungen zu erklären, genau anzusagen und mich zu motivieren.

Diese Anfangsphase ist längst vorbei und ich spüre, wie viel kräftiger, klarer und aufrechter ich geworden bin. Eine Veränderung auf körperlicher und  auch auf mentaler Ebene. Es ist natürlich geworden, genau zu sein beim Üben und es macht Spaß immer weiter nach meinen Möglichkeiten gefordert zu werden und neue Asanas zu probieren. Ich staune oft, wie gut du die kleinsten Feinheiten im Asana siehst und mich darauf hinweist z. B. mehr Gewicht auf die Fersen zu bringen oder die Kniescheiben mehr zu heben. Das alles trägt dazu bei, dass ich genauer werde und fortschreite in meinem Üben und mich so auch innerlich in kleinen Schritten dem Leben immer mehr öffnen kann.

Wenn ich mal keine Lust habe und mich „auf die Matte prügeln“ muss, tue ich es, weil ich weiß, es tut letztlich gut.

Vor der Praxisstunde gibt es immer Zeit für ein Gespräch.  Diese Zeit mag ich sehr, ich habe da die Möglichkeit meine Fragen, die in mir rumschwirren, oft noch sehr diffus, mit deiner Hilfe zu beleuchten, zu ordnen. Deine Ruhe und Klarheit, dein Zuhören,  tun so gut. Du  gibt’s mir den Raum mir klar zu werden, was ich möchte, was wichtig ist, aber nicht über denken und grübeln, sondern über hinein fühlen, über spüren.

Manchmal erzähle ich dir auch nur, wo ich gerade stehe, was für mich in der vergangen Woche/Zeit wichtig war.  Auch dein großes Wissen und deine reiche Erfahrung im Bereich Ernährung, TCM sind sehr wertvoll, da gibt’s immer Fragen bei mir, die wir in dieser Zeit besprechen.

Dein Dasein tut mir sehr gut, ich freue mich jedes mal auf die Yogazeit mit dir.

M. G. Erkrath