12.12.2022

 

Als ich Montag gegen Mitternacht, dem Auszugsauto weit voraus, nach 630 km mit meinem voll bepacktem Wagen in Wüstenhain in Brandenburg ankam, war das Haus meiner Tante und meines Onkels im kleinen Fünfzig-Seelendorf mitten im Schneewald ganz schlafend still – obwohl sie sagten, sie würden auf mich warten. 
Ich lief durch alle Räume, unten, oben, rief leise hallo und begann irgendwann zu kichern und dann zu lachen, weil ich dachte sie hätten sich versteckt. 
Dann fiel mir der Tanzsaal ein. 
Von der Wohnstube aus, die früher die alte Gaststube des Gasthauses war, geht hinter einem dicken Vorhang eine Doppelflügeltür in den Saal. Dahinter zwei Stufen. Ein alter Dorftanzsaal mit knarzendem Parkett, Bühne und dem leisen Duft vergangener Zeit. 
Ich öffnete ganz behutsam die große Tür mit der kalten, gusseisernen Klinke – nur einen schmalen Spalt weit, um nicht zu viel Kälte in die ofengeheizte Stube zu lassen. 
Und da saßen die Beiden ganz nah beieinander auf zwei Stühlen an der Wand neben dem Klavier. Im Gleichklang wendeten sie ihre Köpfe zu mir und strahlten mich an, schauten dann wieder mit glänzenden Augen zu etwas vor ihnen, um mir erneut nach einigen Augenblicken ihre Gesichter in ruhiger Bewegung zu zu wenden.  
Sie waren eins in ihrem Sein, den Bewegungen, dem Lächeln ….
Voller Frieden. 
Und ich öffnete die Tür etwas weiter, langsam und sah das …

 

Diesen Anblick …

 

 

 

 

. . . Die Sprache des Herzens ist Berührung . . .