13. März

 

So meine große Kleine,

guten Morgen zu dir.

Was für eine Nacht!

Hitziges Bellen der eigentlich sehr entspannten Hunde draußen. 

Und solch eine Wärme in mir.

Kaum vorstellbar, dass mir so heiss sein kann.

Irgendwann lag ich ganz aufgedeckt, 

Nur Mutsch‘s Bettlaken über mir. 

Tat das gut. 

Und dann erreichte mich auch noch ganz überraschend ein Link zu Klängen. 

Sie legten sich wie ein weites, kühlendes, beruhigendes Tuch über mich. Mein Herz beginnt langsamer zu schlagen und endlich endlich schlafe ich ein. 

 

https://open.spotify.com/track/4BVkve8O8onebVSloTdSmF?si=FEzqdZrrQUCKZBL_1y2XTg&app_destination=copy-link

oder 

hier

 

6.30 

auf auf in den Tag. 

Mit Anpassungen. 

Hihi. 

Eigentlich würden wir heute 25 Kilometer laufen. 

Nach Marpha. 

Absteigen zurück auf 2600 Meter. 

Dank meines Krankseins, dank Katrins Schwäche, dank Melanies Freude über weniger laufen, fahren wir alle mit den Jeep nach Jomsom und laufen von dort 8 Kilometer mit Abstechern nach Marpha. 

Diese Veränderung freut mich sehr.

 

Du hast so recht. 

Man muss drüber reden. 

Dann gibt es für fast alles eine viel passendere 

Lösung. 

 

Und danke Crystal für die Klänge. 

Oma, ich denke du würdest sie mögen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

*  *  * 

 

 

 

 

11:30

 

Marpha

 

Blüten schweben mir entgegen. 

Weiße Blütenblätter. 

Tränen steigen auf. 

Ein guter Ort, um gesund zu werden. 

Weicher als alles bisherige. 

Noch mehr Spannung löst sich. 

 

Zwei Stunden fahren wir mit dem Jeep hierher. 

Schon beim Frühstück, beim  h i n u n t e r steigen der vielen hohen Treppenstufen in Muktinath wird klar, dass das heute nichts wird mit dem laufen und mir. 

Ok ok, ein flaches Kilometerchen vielleicht. Aber mehr nicht. 

Zu wenig Schlaf. 

Zuviel Hitze. 

Das Körperchen zittert. 

Das Herz schlägt viel schneller als sonst. 

Die Lebens-Energie sinkt zugleich in Wellen immer wieder nach unten. Bei gleichzeitig großer Spannung im Körper. 

In der Nacht spüre ich wie meine Zähne knirschen. Sowas kenne ich überhaupt nicht von mir. Doch wie groß die Spannung tatsächlich ist, merke ich erst während der Fahrt. Die ganze rechte Körperseite lässt los. Über die ganze Fahrt wird das Körperchen immer weicher. Ein langes, langes Shavasana im Autositz. Vorn neben dem Fahrer.

Ein Segen. 

 

20 Minuten brauchen wir bis Kagbeni. 

20 Minuten fahren statt 9 Stunden durch die Berge laufen. 

 

Weiter nach Jomsom. Der „Hauptstadt“ des Mustangtals. 

Von dort weiter nach Marpha. 

Melanie und Monika steigen zusammen mit Ishvar aus und werden die 8/9 Kilometer laufen. Vorrangig bergab. 

 

Wir fahren.

 

Heute bin ich dünnhäutig. 

Negatives ängstlich sorgenvoll kontrollierendes Gemecker geht mir heute auf den Sack. Das war bisher nicht so. Das Innere blieb frei. Keine Reaktion. Jetzt ist es anders. 

 

 

Zeit für Rückzug. 

Zeit für allein sein. 

Zeit nur mit mir. 

 

*

 

Weiße Blütenblätter schweben mir entgegen. 

In Marpha

 

*

 

 

 

16:30

 

Auf der Fahrt nach Marpha kommen wir erneut in Kagbeni vorbei. 

Ich sehe die weite Flussbett-Ebene und sofort spüre ich noch intensiver mein Herz. 

Ein Ziehen. 

Dehnen. 

Sich weiten.

 

Ruhen

 

Kagbeni inmitten der vielen Steine und Berge mit dem Kali Gandaki ist mein Ort. 

 

Hier erfahre ich, erneut, vorn im Jeep in Shavasana neben den Fahrer sitzend, dass ich ein Mensch der hohen Weite bin. 

Ja. 

Umfasste Weite mit ganz viel Raum. 

 

Hier erfahre ich erneut, dass ich die erklimmenden Spitzen der Berge nicht brauche. 

Hier erfahre ich erneut, dass die Erde mit allem und mir mitten drin heilig ist. 

Und dass es für mich all der Rituale und heiligen Orte nicht braucht.

 

 

Heilig ist immer. 

 

 

Und ein Mitreisender schrieb: 

„Die wahre Pilgerreise ist die nach innen. Die äußeren Pilgerorte sind Repräsentationen der inneren heiligen Stätten.

Also: Erhole deinen Leib.

Du musst nicht alle „wichtigen Plätze“ besuchen und zur Märtyrerin des Trekkings werden.“

 

Lautes Lachen. 

 

Ja! 

 

 

 

 

 

 

 

 

*

 

21:30

 

Heute geht hier das 14-tägige Holifest zuende. Hier in Marpha. 

Was bin ich dankbar, das hier an diesem Ort, in diesem Dorf unter all den hier lebenden Menschen in ihrem Alltag erleben zu dürfen. 

 

 

 

 

Ein erster Klang und morgen mehr.

Bin so erfüllt müde. 

Schlafen.

 

Gute Nacht.

 

*

 

22:30

 

Ich kann nicht warten muss es doch mit dir teilen.

So reich.

Jetzt kommen Bilder. Bilder. Bilder

Bilder, die erzählen …   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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