Sterben II: Tiefnachtblaue Sterne oder: Manchmal muss es schnell sein

 

 

*

Tiefnachtblaue Sterne 

Dunkler Vogel lautlos ruft  

Leise spielt ein Lied

*

 

 

 

Ein hellwacher Tag übergehend in eine lange Nacht

 

Gegangen gegangen

den ganzen Weg gegangen 

 

Vor 48 Tagen

 

Jetzt:

Ein kleines Holzhäuschen mit breitem Bett, beschützt hinter einem Steinhäuschen stehend. Hier am großen See mit den weiten, sich sanft erhebenden Herbstfeldern und Pferdekoppeln nah dem zugewachsenen Zaun, der nur die Tiere abhalten soll.

Die butzigen FlügelTüren weit offen, liege ich fast direkt unter dem freien Himmel.

 

*

Tiefnachtblaue Sterne

Herbstwind leise Haut berührt

Leuchtend grüßt Frau Mond

*

 

 

Hören.

Spüren.

Erinnern.

Ausklingen lassen.

Alles. 

 

Atmen

 

 

Hören.

Spüren.

Erinnern.

Ausklingen lassen.

Alles. 

 

Wachen 

 

 

Waches nichts mehr 

Atem

 

3 Uhr

 

 

Schreiben?

 

 

Schreiben.  

 

 

Gegangen gegangen … 

den ganzen Weg gegangen

 

vor 48 Tagen 

 

Heute Morgen 7.30 Uhr stehe ich mit meinem Bettzeug, Tasche, Glasschale, Blumen und Federn, meiner Trinkflasche, einem Apfel, Heidelbeeren und Yogamatte vor meinem Auto.

Seit 3 Wochen unberührt, parkt es direkt unten auf dem Martin-Luther-Platz neben schönen Zitaten, geschrieben auf ochsenblutroten Fensterrollläden. Zitate von Rose Ausländer. Ich laufe so gern daran vorbei. 

Doch verdutzt werde ich gebremst.

Die Autotür öffnet nicht. 

Kann ja gar nicht sein!

Im ersten Augenblick ist da nur Leere im Gehirn.

Das kann ja nun wirklich gar nicht sein. 

Rumprobieren. 

Nichts passiert. 

Schlüsselbatterie alle?

Sie war ein bisschen schwach seit einiger Zeit.

So wird es sein.

Was nun? 

Ich trage all meine Dinge wieder über den großen Platz zurück die 2. Etage hinauf. Mit dem Fahrstuhl. Öffne die Tür. Stelle die Taschen ab. Nehme den Ersatzschlüssel nachdenklich in die Hand. 

Wissend, dass auch er leer ist.

Tief durchatmen.

Überlegen. 

Rat einholen. 

Telefonieren. 

Einen Schluck trinken.

Fahrradschlüssel nehmen. 

Nach unten laufen.  

Das Rad rausholen. 

Zügig und kraftvoll über das Kopfsteinpflaster meiner Neustadt rollen, das langsam zu glatten Straßen wird.

Einen neuen Ort samt Straßennamen in Dresden kennenlernen.

Autowerkstatt.

Morgens 8.15 Uhr so freundliche Menschen hier.

Kaffeeduft liegt in der Luft und das langsame Erwachen in einen kurzen Arbeitstag. 

Als ich sage, dass ich heute zu einer Trauerfeier in den Spreewald möchte, spüre ich warmes Mitgefühl. 

9 Uhr bin ich zurück am Auto auf dem Martin-Luther-Platz, geparkt neben schönen Zitaten, geschrieben auf ochsenblutrote Fensterrollläden. Zitate von Rose Ausländer. 

Alle wichtigen Dinge wieder bei mir. 

Fahrrad weggestellt.
Ich bin bereit. 

Zuvor noch dankbar frische Brötchen beim Lieblingsbäcker geholt an diesem sonnig blauen klaren Herbstmorgen. Bin an diesem, wahrscheinlich recht intensiven Tag, für 9.30 Uhr im Wald mit meiner Waldfrau verabredet. Das einfache und ehrliche Leben atmen, zusammen sein in der Langsamkeit und tiefer Verbundenheit an die Erde, die Bäume, den Wind, die Tiere und an alles dazwischen auch. Reden mit viel Pausen. Lachen mit viel Stille drumherum. Worte mit Raum zum wirken lassen. Zeit zum Atmen mit durchdringendem Erleben. 

Zusammensein auch als Kraftquelle für den Tag. 

Stehe also zum zweiten Mal nun um 9 Uhr in Vorfreude mit meinem Bettzeug, Tasche, Glasschale, Blumen und Federn, meiner Trinkflasche und Yogamatte, einem Apfel und Heidelbeeren vor dem Auto. 

Doch verdutzt werde ich gebremst.

Simsalabim! 

Die Tür öffnet sich. Nicht. 

Im ersten Augenblick ist da nur Leere im Gehirn.

Das kann ja gar nicht sein!

Die Batterie ist doch frisch!

Rumprobieren. 

Nichts passiert.
Das Auto geht nicht auf. 

Oh Halleluja.

Ich muss laut lachen.

Wie immer wenn es anders kommt als gedacht. 

Ich ahne, dass nicht nur die Schlüssel- sondern auch die Autobatterie leer sein könnte oder kaputt oder ein Kurzschluss in der Elektronik, denn ich sehe nun viel zu spät, dass das kleine rote Licht der automatischen Verriegelung nicht blinkt.

Ich trage alles wieder über den großen Platz zurück die 2. Etage hinauf. Mit Fahrstuhl. Öffne die Wohnungstür. Stelle die Taschen ab. 

Gehe pinkeln. Trinke Wasser.

Atmen. 

Zwei Minuten einfach nur atmen. 

Spüren. 

 

Telefonieren mit Adriaan.

 

ADAC. 

60 Minuten wird es dauern. 

 

Also Planänderung.

 

Jetzt ist es 9.15 Uhr.

12.15 Uhr müsste ich von meiner Waldfrau gehen, um 13 Uhr in Burg zu sein.

Fahrzeit bis zur Waldfrau 75 Minuten. 

Tief ausatmend sage ich ihr ab. 

 

Bedauern. 

Spüren. 

 

Kurz innehalten. 

Atmen. 

Das Bedauern spüren wie es durch den Körper läuft. 

2 Minuten. 

Vorbei. 

 

Was essen. 

Hunger. 

 

10.15 Uhr ist der Mann vom ADAC da.

Batterie leer.

Starthilfe. 

Motor läuft. 

Der Retter vom ADAC wartet, bis ich mit meinen Dingen aus der 2. Etage wieder da bin. 

10.30 Uhr stehe ich in Vorfreude mit meinem Gepäck und den Blumen und der Glasschale und den Federn und der Trinkflasche und der Yogamatte und dem Apfel und den Heidelbeeren an meinem Auto, das jetzt nicht mehr ausgehen darf.  Mindestens 45 Minuten lang. Dann sollte die Batterie wieder von selbst laufen können.

Die Tankanzeige sagt mir, ich könne noch 100 km fahren. 

Mmh. 

Ok. 

Bis nach Burg sind es 106. 

Ganz entspannt mit 90 auf der Autobahn wird es schon gehen. 

Dann irgendwo nach ner dreiviertel Stunde tanken. 

Ja. 

Das wird schon gehen. 

 

Also Abfahrt.

Ganz entspannt.

Ganz entspannt ist so passend an diesem Tag der Erinnerungen und es ist da ja doch auch wieder, trotz allem, genügend Zeit, nun, wo ich das gemeinsame Frühstück im Wald bedauernd hinter mir gelassen habe. 

Zeit, um anders als gedacht weit vor 13 Uhr in Burg zu sein und alles ganz ruhig anzugehen. Zeit vielleicht auch noch für einen Spaziergang entlang der Feldwege nah am Friedhof.

Ja. Alles ganz entspannt. 

Auch das Fahren. 

90 auf der Autobahn.

Die Autos ziehen vorbei.

Zeit. 

Soviel Zeit. 

 

Langsam verrinnende Zeit. 

(Kann Zeit verrinnen?) 

Zeit zum Erinnern.

Denke zurück in dieses Jahr der vielen Veränderungen. 

Denke an Petra. 

Unsere gemeinsamen Reisevorbereitungen im Februar.

Sie für Kuba 14 Tage.

Ich für 4 Wochen Nepal. 

 

Ja. 

Erinnere mich.

Auch an Nepal.

Eine Reise während der ich schrieb.

67 Briefe an meine 2018 verstorbene Großmutter. 7 Nachklänge.

Eine Reise in Nepal.

Eine Reise in die Vergangenheit.

Schreiben. 

Über das Leben.

Über das Sterben. 

Über das Spüren.

80 vertraute Menschen lesen dieses Brieftagebuch. 

Auch Petra. 

Meine Worte begleiteten sie. 

Wie tief wusste ich nicht.

Wie unterstützend wusste ich nicht.

Wie bettend wusste ich nicht.

Nichts wusste ich.  

 

Und dann erfuhr ich es von ihr: 

Metastasierender Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Inoperabel. 

Chancen? Gibt es immer. 

Wenig Zeit.

Soviel Zeit. 

Nichtwissen.

Nur ahnen.

Möglichkeiten

Am Ende sind es rückblickend 5 Monate.

 

Daran denke ich während ich so vor mich hin rolle. 

 

Zugleich leuchtet immer mal wieder für ein paar Sekunden ein orangenes Zeichen im Cockpit. Beim Tanken werde ich mal im Handbüchlein nachschauen. 

In Großräschen geht es runter von der Autobahn.

Ich liebe die Brandenburger Landstraßen. 

Fahre so gern neben den Autobahnen querfeldein.

Ein Geschenk des Lebens frei von Zeitbedrängnis. 

 

Nach einer Stunde Fahrtzeit endlich tanken.

Noch reicht es für 60 km. 

Sanft und ruhig fahren spart.

Bin falsch abgebogen. 

Stehe überraschend bei Lidl und nicht an der Tankstelle.

Mache das Auto aus, um mal das Warnzeichen im Handbüchlein nachzuschauen.  

Spüre beim Ausmachen sofort, dass da was nicht stimmt.

Das Auto ist tot. 

Macht keinen Mucks mehr.  

 

Die Batterie ist tot. 

Macht keinen Mucks mehr.

Ich muss lachen. 

Was ein Tag! 

 

Erstmal sitzen und atmen.

Eine Minute. Zwei. 

Dann denken. 

 

Recherchieren. 

100 Meter von Lidl entfernt ein Autohaus.

Was ein Glück!

 

Sofort kommt nach einem Anruf ein Kollege lächelnd angelaufen, reicht mir grüßend die Hand und bestätigt, was ich ahne, die Batterie ist kaputt. 

Starten dank Starthilfe geht. 

Er freut sich mit mir über meine Freude, dass es anspringt. 

Sein Rat: ATU in Senftenberg. 

Blick auf die Uhr. 

13 Uhr sollte ich in Burg sein. 

Mit siebzig zarten Kärtchen in der Tasche. In den letzten zwei Tagen mit der Hand geschrieben. Für jeden Menschen auf cremefarbenem, feinem Büttenpapier zwei Zitate von Petra. In hellem blau und hellem rot. 

Wie gern möchte ich diese Worte, ihre Worte in die Welt zu ihren Menschen bringen, diese Worte mit ihnen teilen. Denn es ging ihr gut. Trotz allem ging es ihr gut. 

11.50 Uhr

13 Kilometer und 15 Minuten sind es bis Senftenberg.

 

Wie weiter? 

Mit kaputter Batterie nach Burg und der Rest wird sich dann fügen?

Oder ATU und ohne neue Überraschungen sicher in Burg ankommen?  

 

Wo sind eigentlich meine Starterkabel, die ich immer bei mir habe?

Im Auto sind sie nicht.

Mmh. 

 

Also ist die Entscheidung ist klar: 

Kein technisches Risiko mehr.

ATU. 

11.50 Uhr 

13 Kilometer und 15 Minuten bis Senftenberg. 

 

Die beiden Männer am Verkaufstresen, mit eckig kleinstädtischer wortkarger Brandenburger Freundlichkeit sind bereit sofort zu helfen – trotz anderer Aufträge. 

30 Minuten später sitze ich mit neuer Batterie im Auto. 

50 Kilometer Reichweite sagt das Auto.

51 Kilometer bis Burg sagt das Navi. 

Also los.

Vorher tanken. 

Wo? 

 

Rauf auf die Umgehungsstraße.

Ich wähle die falsche Abfahrt.

Fahre 10 Kilometer bis ich ohne Risiko drehen kann. 

Atmen. 

Wo bitte ist die nächste Tankstelle?

Zum ersten Mal spüre ich leichte Enge aufkommen. 

Und muss lachen. 

Schon wieder. 

Ja. 

Atmen.

Zurücklehnen.

Lachen. 

 

Das Navi sagt Ankunft 13.45 Uhr in Burg.

Ich muss noch Tanken.

Mich umziehen.

Blütenblätter abzupfen.

Und landen.  

 

Also:

Ab hin an die Tankstelle, die ich sicher in Großräschen weiß. 

Das Auto befülllen.

Kein Mensch in der Nähe.

Umziehen.

Bunte Blütenblätter in die Glasschale zupfen.

 

Das Navi sagt: 13.55 Uhr in Burg.

Ich bin bereit. 

 

Setze mich in mein Auto.

Fahre los. 

 

Ruhige Straßen.

Kaum ein Auto unterwegs am Samstag Mittag in Brandenburg. Zwischen Großräschen und Vetschau und Burg.

 

Prüfe mich. 

14 Uhr beginnt die Trauerfeier.

Ich sollte zur Vorbereitung 13 Uhr da sein. 

13.55 Uhr sagt das Navi noch immer.  

 

Ok. 

Ich will da sein.

Trotz allem pünktlich. 

Besondere Umstände.

Ok. 

Wirklich besondere Umstände.

Ok. Ok.

 

Na dann. 

Es ist entschieden. 

 

 

Langsam trete ich das Gaspedal durch. 

Beschleunigen. 

Im warm gleißenden Sonnenschein des zögernd sich ausbreitenden Herbstes.

 

Brandenburger Landstraßen.
Baumalleen.

Weite hellgelb stoppelige Felder. 

Immer geradeaus. 

Kaum Autos auf der Straße.

Kaum Menschen irgendwo. 

Brandenburg halt.

Beschleunigen.

Atmen.

Körper spüren.

Den umarmend haltenden Sitz.

Aufrecht.  

Focus.

Und entspannen.

 

140 auf Brandenburger Landstraßen. 

Die Bäume ziehen vorbei.

Die Felder.

Der Sommer.

Der Herbst.

Die kleinen Spreewalddörfer. 

Rotbraune Backsteinhäuser.

Grüne Dorfanger mit alten Eichen.

Hohe Kastanien. 

Bauerngärten mit bunten Blumen. 

 

Fast autoleere Straßen.

Fahre auf dem Mittelstreifen.

Mehr SpielRaum, um, falls notwendig, zu reagieren. 

Dahingleiten.

Focus.

Entspannt. 

Wach.

Klar.

Erhebend. 

 

Atmen. 

 

140 auf Brandenburger Landstraßen. 

55 in den Dörfern.
Eines nach dem anderen. 

Chausseehaus. Altdöbern. Ogrosen. Muckwar. Jeschen. Vetschau. Suschow. Müschen. 

 

Fliessend durch die Kreisverkehre gleiten. 

Überholen .

Verlangsamen.

Bremsen. 

Geschmeidig Abstand wahren. 

Ansetzen.

Anziehen.

Überholen.

Beschleunigen. 

Vorbei. 

 

Vorbei?

Ja, gegangen gegangen.
den ganzen Weg gegangen 

Vorbei? 

 

Vorbei am blau-gelb-roten Fahrrad melancholisch und zeitlos am Straßenrand stehend mit seiner Ferienwohnungswerbung. Täglich fuhr ich im Juli 10 Tage lang daran vorbei auf dem Weg zu Petra.

Vorbei wieder an den Storchennestern des Frühlings und des Sommers, die nun leer sind.

Weggezogen in den Süden. 

 

Vorbei 

Gezogen. 

Weggezogen.

Noch nicht ganz. 

 

Da ist sie 

Noch immer ein bisschen

Heute ganz besonders.

 

Siebzig Karten.

Rosenblüten.

Weiße Federn der letzten 48 Tagen 

Jede einzeln Gefundene mit dem Gedanken an sie aufgehoben 

Überall wo ich war und lief und sah ….

auch Kinderhände hoben PetraFedern

 

Petra. 

Wo bist du? Jetzt? 

 

Mittendrin? Daneben?

Auf dem Weg?

Und noch nicht ganz weg? 

 

 

Mittendrin. Daneben.

Auf dem Weg.

Und noch nicht ganz weg.

 

*

Tiefnachtblaue Sterne

Herbstwind leise Haut berührt 

Tröstend küsst Frau Mond

*

Hören.

Spüren.

Erinnern.

Ausklingen lassen.

Alles. 

 

 

 

 

Burg. 

Friedhofsweg am Waldrand.

Nah der Herbstfelder.  

 

13.50 Uhr 

 

Das Auto rollt ruhig vorbei an den wartenden Menschen.

Alle, wirklich alle, alle sind in schwarz.

Parken. 

Stehen.

Atmen.

Sitzen. 

Spüren.

Ankommen. 

Ganz. 

 3 Minuten atmen.

Gedanken.

 

Ich bin hier die einzige in Farbe.

Zweifel

Darf ich das? 

Darf ich so auffallen?

Darf ich frei von Schwarz sein? 

 

Ich spüre mein Herz, meine Verunsicherung. 

Spüre die leise Angst vor den Urteilen. 

Die leise Angst vor den Blicken. 

Innehalten.

Spüren.

Atmen. 

 

Ausklingen lassen.

Die Gedanken. 

Den Zweifel. 

Die Angst

Jetzt. 

Weggezogen.

Und so schön angezogen. 

 

Aussteigen.
Die BlütenFederschale vom Rücksitz nehmen. 

Meine Tasche. 

 

Laufen.

Der Körper schwingt.

Im bodenlangen hellblauen weiten schmiegsam fallenden Kleid mit roten Schuhen.

Vorbei an den Menschen hin zur Trauerhalle.

Hin zu W. 

Eine lange warme tröstende Umarmung.

 

Laufen. 

Der Körper schwingt. 

Hinein in den Trauersaal. 

Als erste und noch ganz allein.

Die Blütenschale auf den Boden nah bei Petras Bild stellen.

An die Tür treten gegenüber des mich aufmerksam anschauenden Redner und den beiden BestatterInnen.
Die Füße klar bewusst setzen.

Jeder einzelne Schritt in Prozession.

Jeder Moment heilig. 

Stehen. Allein. 

Am Eingang 

Zu viert. 

 

Sie treten ein.

Alle. 

In Paaren.

Einzeln.

Nacheinander. 

 

Mit Petras Worten auf den Kärtchen, einen jeden Menschen der hineinkommt für einen langen Moment ganz sehen.  

In die traurig bewegten scheuen Augen blicken. 

Mit der linken Hand eine Karte in die geöffneten Hände legen … 

 

Jeder Moment heilig 

 

Da.

Ganz da.

Wach. 

Alles was heute schon war weg. 

 

* * * Petra * * * 

* * * n u r   Petra * * * 

 

Ganz. 

Alles was war hier

 

J e t z t

 

*

Tiefnachtblaue Sterne 

Morgenkälte Haut berührt 

Leise klingt das Lied 

*

 

H e i l i g

 

 

„Ich danke dir. Ohne dich wäre mein Leben ärmer.“ 

 

 

 

 

 

 

 

Sterben III