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Später Nachmittag.
17 Uhr.
Was für ein Tag.
Lösend.
Immer mehr.
Den ganzen Tag nicht reden.
Den ganzen Tag spüren.
Den ganzen Tag mich nicht fortbewegen.
Den ganzen Tag landen.
Immer tiefer landen.
Ankommen.
Ja.
Jetzt nach langer Zeit hier in Nepal ist Zeit des Ankommens.
An e i n e m Ort.
Frei von Dynamik.
Nach 90 Minuten Fahrt im Auto und 50 Minuten im Boot über das Wasser.
Vor langer Zeit schon.
Gestern.
Geschlafen habe ich bis eben.
So tief, dass ich erstmal nicht wusste wo ich bin.
So erholsam.
Ja.
Erhole deinen Leib.
Hier nun geschieht es.
Ach meine Oma, wir würden wir es genießen zusammen hier zu sein.
In meinem großen warm elegant erdigen Zimmer.
Mit weitem Blick über den See.
Mit zwei freistehenden breiten Betten.
Mit genügend Raum drum herum für jede von uns.
Hier gibt es sogar einen Tisch zum Schreiben.
Dort liegt mein Füllhalter. Mein kleines Reiseheft. In mir mehrfach schon der Impuls, mit der Hand weiter zu schreiben.
Ja. Ein Ort des Ankommens.
Frei von Dynamik.
Vielleicht auch endlich ein Ort des Lesens.
Gestern schon noch war ich beim Arztgespräch. Er verstand sofort, dass ich nicht zum abnehmen hier bin, sondern zum auffüllen. Wie seine Augen strahlten als er sagte, dass er das nicht so oft habe. Die meisten Menschen die hier her kämen, wären krank und müssten deutlich an Gewicht verlieren. Und es würde ihm große Freude bereiten, mich zu unterstützen, wieder mehr zu werden.
Ich dufte wie ein herrliches Kräuterbonbon.
Ölig bin ich.
So so wohltuend.
Gestern schon.
Heute die nächste warme mehrstündige Ölmassage.
Mit einem heißen, großen Kräuterstempel.
Darin gekochte Wurzeln, Knoblauchzehen, Zitrone, Rinden. Kräuter.
Kräuter. Kräuter. Kräuter.
Oh wie das duftet.
Ich könnte ständig an mir rumschnuppern.
Und auch das Essen duftet.
Ich bin angehalten mehr zu essen, als ich es normalerweise tun würde. Ich bekomme Kräuter und Tees, damit mein Körperchen all die guten Dinge auch aufnehmen kann.
Das Essen – jede Mahlzeit wird extra für mich zubereitet in dem Moment in dem ich mich entscheide zum Essen zu gehen, ist ein großer Gesang für mich.
Ich nehme mir ganz viel Zeit.
Schmecke jeden einzelnen Ton.
Manchmal laufen mir die Tränen vor Dankbarkeit und wohligem Erleben.
Alles ist ganz fein gekocht.
So zärtlich im Geschmack.
So sanft.
Mit kleinen erhebend überraschenden Akzenten.
Sanftmut im Essen.
So ein Geschenk.
An mich selbst.
Ich bin die ganze Zeit allein.
Wohltuend frei von heiligem Gemecker.
Nur der junge Ochse ist zu hören.
Ach Oma, wie würden wir es genießen zusammen hier zu sein.
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Morgens:* ein bunter Obstsalat* ein Wassermelonenjuice* Kräutertee mit Honig* warme Kräuterchapatis mit Zwiebeln & Koriander & heißem Hummus
Mittag:* Chin. warmer Spinatsalat mit Sesammus auf Auberginen* brauner Reis mit cremigen Mahanidal & Alu Gobi (Kartoffeln & Blumenkohl)* dazu ein Zitronengrastee mit Honig* ein heißer, in Sahne gekochter Apfelreis mit Nüssen und Nelken, Zimt, Kardamom.
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Der Königsgaukler . Ein indisches Märchen . Von Manfred Kyber
gelesen von einem Mitreisenden
Teil 6/7
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