Heiliger Moment

 

Heute ging ich runter in die Stadt zum Bioladen um einzukaufen.

 

Wollte danach noch in die nahe, große Kirche, um mit meinem derzeitig mal wieder mehr Traurig-Sein ein Lichtlein anzuzünden und ein bisschen zu sitzen im geborgenen Kirchenduft.

 

Da kamen hinter mir Klänge angeflogen. 

 

Laut.

 

David Bowie.

 

So so lang nicht gehört.

 

Raumgreifend auf dem großen Laurentiusplatz mit seinem Straßencafe, dem gläsernen Blumenlädchen und den vielen Bänken unter den Bäumen rechts und links.

 

Im Begriff zur großen Tür der Kirche zu laufen wurde ich immer langsamer, hörte die Klänge, die Worte, blieb stehen.
Hörte.
Spürte. 

 

Nein.

 

Es brauchte keine Kirche mehr.

 

Ich stand lange still, um dann langsam und unbemerkt dem Mann zu folgen, der eine kleine Bluetooth-Box vor dem dicken Bauch trug, und jeden einzelnen Moment zu genießen.

 

So schön.

 

Heilig

 

 

 

 

Wie gut, dass es Menschen gibt, die uns so selbstverständlich mit sich beschenken und uns mit ihrem unbekümmerten Dasein, ohne darum zu wissen, aus Lebenstraurigkeiten zu lösen vermögen.