17. März

12:30

 

„Das ist die Sehnsucht:

Wohnen im Gewoge 

und keine Heimat haben in der Zeit.

Und das sind Wünsche: Leise Dialoge täglicher Stunden mit der Ewigkeit. 

Und das ist Leben: Wenn aus einem Gestern die einsamste von allen Stunden steigt, die, anders lächelnd als die andern Schwestern, dem Ewigen entgegenschweigt.“ 

R.M.Rilke 

 

*

 

Sehnsucht da bist du also wieder. 

Ich habe nun tatsächlich wirklich keine Chance mehr, ohne dich zu sein. 

Ich verstehe.

So soll es sein. 

Es ist wohl an der Zeit, dass ich mich ergebe.

Manchmal bin ich ja echt schwer von Begriff. 

Hier nun, in Nepal, kommt es an. 

Sehnsucht guten Morgen. 

Schön, dass du da bist. 

Geht es dir gut? 

Brauchst du etwas, um dich ganz wohl zu fühlen mit mir? 

Du bist willkommen. 

Endlich ganz.

 

Seit fast zwei Jahren begleitest du mich. 

Seit fast zwei Jahren ergründe ich dich.

Seit fast zwei Jahren gibt es immer wieder lange Momente, in denen ich in dir aufgehe. 

 

Ganz. 

Frei. 

 

Ich wollte dich nicht. 

Zugleich geschah es einfach. 

Einfach so. 

Was habe ich mich gewehrt. Und war erfüllt voller dankbarem Staunen. 

 

Sehnsucht du bist ein großer Schatz. 

Ja. 

Ich weiß es inzwischen. 

Lange lange hat es gedauert. 

Manchmal bin ich ja echt schwer von Begriff. 

 

In dir liegt die große Lebendigkeit. 

In dir liegt das Ahnen und das Wissen auch. 

Liegt der eigene Weg des Lebens. 

Liegt die Entfaltung in mich selbst hinein. 

In dir wohnt in erlöster Form das tief erfüllende LiebendSein. 

Im Sehnen frei von Verlangen. 

 

Ja. 

 

Es gibt ein Sehnen

Frei von Verlangen. 

ohne wollen 

ohne nichtwollen 

Frei im eins sein

 

Frei liebend sein 

Alles 

 

Und jetzt finde ich dich 

in Allem

 

Im kalten Duschwasser. 

Im Duft der Plastikflaschen. 

In meinen strömenden Füßen. 

Im French Toast am Morgen mit Schokoladenpudding dazu. 

Was für eine heilsame Frühstücksverbindung.

Ich finde dich in den vielen Steinen, die überall auf der Welt ihre Schwestern und Brüder haben. In jedem Berg, der in sich den größten und den kleinsten aller Berge trägt. 

Ich finde dich auf jedem Weg. Egal wo er hinführt. 

Ich finde dich in den Blumen, den Pflanzen, den Bäumen, den Tieren. 

Ich finde dich im Staub und im Läuten der Kuhglocken. 

In den Stimmen der Menschen. 

Und ich finde dich im Adler, der erhaben geweitet hoch oben über uns kreist. 

 

Ich finde dich ruhend in meinem alten tibetischen Schmuckdöschen. 

Als Königin.

 

Und ich finde dich in mir. 

In meinem Herzen

 

und von dort weit, weit in das Ewige hinaus

 

*

 

 

 

 

19:00

 

Momos – gefüllte Teigtaschen

 

Teig: Mehl . Wasser . Salz . 

 

Füllung: fein geraspeltes Gemüse (z.B. Möhren, Kohl, Mangold, grüne Bohnen) mit viel Zwiebel & Ingwer, Knoblauch & ca. 1/5 der Masse gekochte Kartoffeln 

+ Gewürze: Masala für Momos 

+ Salz 

+ Öl

 

*filigran „Zunähen „;) *

 

15-20 Minuten dämpfen 

 

*

 

 

 

 

Der Königsgaukler . Ein indisches Märchen . Von Manfred Kyber 

gelesen von einem Mitreisenden

Teil 3/7

 

 

 

 

weiter

zurück